Als Bildungsminister in der valencianischen Regierung ist wieder Vicent Marzá eingesetzt worden. Marzà ist von der Bloc Nacionalista Valencià, der Teil der Compromís ist.
Erinnern wir uns, für was dieser extrem nationalistische Politiker verantwortlich ist. Das Dekret 127/2012 [1] vom 3. August 2012 sah noch 2 Linien für die Erziehung vor, Spanisch und Valenciano. Die Eltern sollten entscheiden, ob sie Spanisch oder Valenciano für ihre Kinder wollten.
Im Januar 2017 wird unter Vicente Marzà ein Dekret (Nr. 9/2017) [2] zur sogenannten Mehrsprachigkeit veröffentlicht, das eine Benachteiligung im Englischen für die bedeutet, die in der Linie Spanisch unterrichtet werden.
Als im Mai deutlich wird, dass das oberste Gericht dieses Gesetz wegen der damit verbundenen Diskriminierung kassieren wird, zieht Marzà schnell sein Dekret zurück. Die Pläne für das Schuljahr 2017/18 waren im Mai aber bereits gemacht und konnten in der Kürze der Zeit nicht mehr umgeworfen werden. Das alte Dekret 127/2017 wurde teilweise wieder in Kraft gesetzt. Außerdem verabschiedete man schnell ein Dekret für die Kinder im Alter von 3 Jahren. Das war das Dekret 3/2017 vom 1. September 2017, verabschiedet mit dem Beginn des Schuljahres 2017/18.
Es gab sofort Beschwerden von Eltern, juristische Eingaben usw. Im April 2018 hebt das oberste valencianische Gericht erneut Teile des Dekrets auf, weil Spanisch diskriminiert wird. Ein Durcheinander von parlamentarischen und juristischen Finten folgt. Erwähnenswert ist, dass Marzà noch am 21. Februar 2018 ein Gesetz verabschieden ließ, mit dem für das Schuljahr 2018/19 wenigstens 25% Spanisch und 25% Valenciano garantiert sein sollten, aber in vielen Fällen wurde mindestens 65% Valenciano bestimmt. Eltern mit schulpflichtigen Kindern beschweren sich, dass die Projekte des Sprachenzentrums nicht einmal die 25%ige spanische Anforderung des Gesetzes erfüllen. Darüber hinaus sieht das Gesetz „Versuchspläne“ vor, die die Abschaffung des Spanischen in der frühkindlichen Bildung (von 3 bis 6 Jahren) vorsehen, eine Phase, in der 50% der Schulen in der valencianischen Gemeinschaft 90% in Valencia und 10% in Englisch unterrichten werden. Eltern antworten mit Demonstrationen: „Experimentiert nicht mit unseren Kindern!“ und „Nuestros hijos no son cobayos“ (Unsere Kinder sind keine Versuchskaninchen)
Diese Vermutung wird gestützt durch die Tatsache, dass zu wenig getan wird, um gut ausgebildete Englischlehrer zu bekommen. Dafür war Jahrzehnte Zeit. Der Versuch, jetzt Lehrer aus den englischsprachigen Ländern anzuwerben, kam nicht nur etwas spät. Die beiden autonomen Konföderationen der Eltern an öffentlichen Schulen „beschuldigen das Bildungsministerium zum Zeitpunkt der Ankündigung improvisiert und überstürzt gehandelt zu haben, als sie einen englischen Muttersprachler für jede öffentliche Schule vorsahen, denn 75% dieser Lehrer hatten bereits abgesagt.“ [3]
Es ist nicht verwunderlich, dass eine Zeitung titelt: „Bildungsministerium erzwingt Valenciano Studium, um mehr Stunden auf Englisch zu bekommen“ [4]
Es gibt keinen besseren Englisch-Unterricht. Immer wieder haben wir zahlreiche Berichte aus Spaniens Zeitungen auf diesem Blog veröffentlicht, wie in der Praxis Spanisch teilweise komplett aus öffentlichen Schulen in Spanien verbannt worden ist. Die Jüngsten in Infantil, die mit 3 Jahren eingeschult wurden, werden mit mindestens 65% Valenciano bombardiert. Sie und die letztes Jahr eingeschult werden, sind bereits die Versuchskaninchen, wobei das Ergebnis schon klar ist.
Diese zahllosen Klagen sollen hier nicht wiederholt werden. Zuletzt berichtete „Las Provincias“ am 14. Juni: „Una familia de Castellón denuncia que su hijo no puede estudiar en español“ (Eine Familie von Castellón bringt zur Anzeige, dass ihr Kind kein Spanisch lernen kann) [5]
Heute meldet „Las Provinicas“ [6] sogar, dass Valencias Bürgermeister, Joan Ribó von der Partei Compromís und gewählt mit der Unterstützung der valencianischen PSOE, sich entgegen der Forderung des Rates der Stadt weigert, Protokolle auf Spanisch zu veröffentlichen.
Der Kampf gegen den Sprachzwang muss offenbar außerhalb der Parlamente weitergeführt werden. Die Organisation „Hablamos Español“ hatte letztes Jahr über 500.000 Unterschriften dafür gesammelt, dass den Eltern das Recht gegeben werden muss, über die Unterrichtssprache ihrer Kinder zu entscheiden. Diese Unterschriften sind aus bürokratischen Gründen nicht anerkannt worden und „Hablamos Español“ hat angekündigt, jetzt nach den Wahlen über 1 Mio. Unterschriften sammeln zu wollen. Die ersten Informationstische werden noch im Juni in einigen Orten aufgestellt werden.[1] http://noticias.juridicas.com/base_datos/CCAA/va-d127-2012.html
Wer keinen spanischen Pass besitzt, wird diese Aktion nicht durch seine Unterschrift unterstützen können. Aber die, die die Unterschriften sammeln, werden jede Unterstützung gebrauchen können. Sei es auch nur, dass man dort hingeht und seine Unterstützung verbal deutlich macht. Sie werden sich freuen.
Wir werden rechtzeitig alle Termine bekanntgeben.