Madrid und Barcelona einig:
Legal - Illegal - Sch..egal!
Donnerstag gab der EuGH (oberster europäischer Gerichtshof) sein Urteil bezüglich der Haft von Oriol Junqueras bekannt. Letztlich bedeutet das Urteil, dass die Immunität, die Oriol Junqueras durch die Wahl in das Europäische Parlament erlangt hat, durch die Haft, in der Junqueras sitzt, verletzt wurde. Junqueras ist demzufolge illegal in Haft.
Am gleichen Tag wurde der katalanische Präsident Quim Torra durch das höchste katalanische(!) Gericht zu einem Amtsverbot von eineinhalb Jahren verurteilt.[1] Der Grund: Er hatte sich während der nationalen Parlamentswahlen geweigert, der Aufforderung Folge zuleisten, die gelben Schleifen der Separatistenbewegung von öffentlichen Gebäuden zu entfernen, die er dort illegalerweise hatte aufhängen lassen.
Von der Satire zur politischen Bewegung?
Tabarnia
Es schein ruhig zu sein in Bezug auf den extremen Nationalismus und den Sprachzwang. Ist es aber nicht. Die spanischen Parteien sind mit sich selbst beschäftigt und in den Schulen geht die Indoktrination der Schüler unbeirrt weiter.
Das muss aber nicht so bleiben. Um 2011/2012 wurde der Begriff Tabarnia als satirischer Reflex [1] auf die Unabhängigkeitsbestrebungen katalanischer Separatisten geboren. Er bezieht sich auf die Gebiete um Barcelona und Tarragona und verlangt die Unabhängigkeit von einem etwaigen unabhängigen Katalonien. Daraus ist fast so etwas wie eine politische Bewegung geworden, die nicht nachlässt im Kampf gegen den Separatismus.
Öl ins Feuer! Valencianische Regierung nicht besser als VOX!
Nationalistische Brandstifter
„Las Provincias“ berichtet heute: „Im kommenden Schuljahr müssen alle öffentlichen und geförderten Schulen, die Pflichtschulen (ESO)[1], Abiturienten und Berufsausbildung anbieten, ihr aktuelles Sprachprojekt ändern...“ “Es soll an das angepaßt werden, was bereits im Bereich Infantil Vorschrift ist: Mindestens 65% Valenciano“.
In Katalonien war die Ausweitung der Sprachdiktatur zu Gunsten von Katalan ein wichtiges Werkzeug zur Indoktrination der Schüler in Richtung Separatismus. Diese Absicht muss man auch der valencianischen Regierung unterstellen in einer Situation, wo VOX viele Stimmen dafür bekommen hat, den katalanischen Nationalismus mit spanischem Nationalismus zu bekämpfen.
Mal was Positives
Gute Nachrichten
Die erste Nachricht: Die baskische Regionalregierung hat ein Dekret über den Gebrauch von Sprachen im Baskenland erlassen, das sehr viel respektvoller im Umgang mit dem Gebrauch des Spanischen ist als in den Gemeinden von Katalonien, Galicien und den Balearen.
Indoktrination in der Schule
Der Druck nimmt zu
Extremer spanischer Nationalismus hat große Unterstützung bei den Wahlen in Spanien erfahren und kaum einem dürfte der Wahlerfolg von VOX verborgen geblieben sein. Aber nicht alle Wähler von VOX, PP oder Cs wollten wirklich extremen spanischen Nationalismus, sie haben vielleicht einfach nur signalisieren wollen, dass sie das Treiben der Separatisten nicht mehr ertragen. Sie wollten vielleicht einfach nur, dass Ruhe einkehrt und die wirklichen Probleme Spaniens in Angriff genommen werden.
Diese Rechnung wird leider nicht aufgehen. Die Separatisten wollen den Kampf genauso wie VOX. „Für uns oder gegen uns?“ Schon in der Schule werden die Schüler gezwungen, Position zu beziehen, statt nachzudenken und nach einem Ausweg aus dem Dilemma zu suchen.
Heiße Zeiten liegen vor uns!
Kühlen Kopf bewahren!
Alles beim Alten nach den Wahlen? Nicht ganz. Bei den traditionellen Rechts-Links Blöcken gab es keine großen Änderungen. Es ging hauptsächlich um Nationalismus und so wurde in Katalonien die relativ kleine CUP fast mit einer Verdoppelung der Stimmen gestärkt. Die CUP steht politisch hinter den CDR, die man wohl als Hauptverantwortliche für die Randale in Barcelona verstehen kann. Sie sammelten in Katalonien fast eine viertel Millionen (244.754) Stimmen.
Nicht unbemerkt in der großen Presse blieb der überwältigende Erfolg der ultrarechten VOX und dort sind die extremen spanischen Nationalisten versammelt.
Sie fordern Gerechtigkeit, mißachten die Demokratie und erzeugen Angst
Nur noch Valenciano?
Sie sind zu Hunderttausend auf den Straßen in Barcelona und fordern Gerechtigkeit. Zum Teil gewaltsame Demonstrationen unterstützten diese Forderungen auch in Valencia.
Da fühlt sich der reaktionäre und nationalistische Bildungsminister von Valencia, Vicent Marzà, gestärkt und fordert: „Das Erste ist, dass die Schüler einen Lehrer für Valenciano haben, wir werden die notwendigen Anreize geben“ [1] Einer der Anreize besteht wohl darin, dass die Arenalschule in Jávea nur noch Briefe in Valenciano verschickt.
Für eine friedliche Lösung: Gnade vor Recht!
Amnestie!
Die Urteile im Prozeß gegen die katalanischen Separatisenführer sind wie erwartet ausgefallen.
Ebenso wie erwartet finden jetzt Demonstrationen der Separatisten statt, denn die fühlen sich auch bestraft, schließlich haben sie die Aktionen durchgeführt, für die ihre Führer jetzt verurteilt wurden.
Zwar haben die katalanischen Separatisten bei den letzten Nationalwahlen fast eine halbe Millionen Stimmen verloren, aber jetzt droht eine erneute Eskalation. Was würde einer friedlichen Lösung, einer Beendigung des Konfliktes dienen?
Wer Antworten sucht, folge der Spur des Geldes
Unabhängigkeit als Geschäft
In allen grundsätzlichen Fragen unterscheiden sich die spanischen Parteien PP und PSOE und die katalanischen CDC bis UDC/CNxR [1] und ERC überhaupt nicht. Es gibt im wesentlichen nur den einen Unterschied: Unabhängigkeit.
Da fragt man sich schon, warum mehr als 1 Millionen Katalanen mit solchem Fanatismus für die Unabhängigkeit kämpfen. Ende August 2019 hat Dr. Antonio Jimeno erklärt, mit welchen Mitteln die Manipulation in Katalonien erfolgt ist, also das Wie. Mit dem Beispiel von Jordi Pujol, Präsident von Katalonien von 1980 - 2003 gibt Dr. Jimeno Antworten auf das Warum.
Wer Valenciano und Spanisch erkennt, fühlt sich veräppelt
Der bilinguale Hohn des Rathauses von Jávea
Zwei Amtssprachen kennt die Verfassung Valencias. Das Rathaus von Jávea, wie auch viele andere Rathäuser in der Comarca, versteht das so: Handelt es sich um eine potentiell lebensgefährliche Situation, dann wählt man Valenciano, die Sprache der Minderheit. Das gilt auch dann, wenn es positiv, etwas Schönes, Kulturelles oder Offizielles ist.
Nur wenn es negativ ist, wenn es sich um Verbote handelt oder wenn man absolut sicher sein will, dass man auch verstanden wird, dann gebraucht das Rathaus Spanisch.
Totale Sprachüberwachung in Schulen geplant
Die Valenciano-Offensive
Es ist kaum zu glauben. Als hätten wir keine anderen Probleme in Spanien, wird jetzt nicht nur der Zwang für den Gebrauch des Valenciano in der Öffentlichkeit und besonders in Schulen erhöht. Es werden auch noch Spione eingesetzt, die die Schüler auf dem Pausenhof überwachen sollen, ob sie Valenciano sprechen.
Für diese Maßnahmen ist selbstverständlich auch Geld da, über das sich z.B. die „Plataforma per la LLengua“ (Platform für die Sprache) freut, die davon ihre 19 Angestellten bezahlen will und dafür jährlich eine halbe Millionen Euro benötigt.
Wie kam es zum Erfolg der Separatisten in Katalonien?
Separatismus und soziale Manipulation
von Dr. Antonio Jimeno, Präsident der Lehrergewerkschaft AMES
Die Separatisten bestimmen die Tagesordnung in Katalonien. Sie stellen aufgrund des Wahlsystems auch jezt wieder die Regierung, obwohl sie noch nie eine Mehrheit der Katalanen für ihre Unabhängigkeitsbestrebungen gewinnen könnten. Dennoch bleiben die beeindruckenden Demonstrationen in den Straßen Barcelonas für die Unabhängigkeit unübersehbar.
Jetzt nimmt auch in Valencia der Einfluß der Separatisten zu. Die neue Regierung unter dem sozialdemokratischen Präsidenten Ximo Puig überläßt dem rechtsnationalistischen Vicent Marzà vom „bloc nacionalista valencià“ erneut das Bildungssystem. So sorgt er dafür, dass der Sprachzwang als ein wichtiges Mittel nationalistischer Politik noch mehr Raum in den Schulen und unter unseren Kindern findet.
Dr. Antonio Jimeno hat den Prozeß der sozialen Manipulation, der zum Erfolg der Separatisten in Katalonien geführt hat, beschrieben.
Praktische Aufgaben erledigen, statt um Regierungssitze ringen:
Offener Brief an Pedro Sanchez
von der Präsidentin von Hablamos Español
Im Herbst beginnt das nächste Schuljahr und weiterhin werden spanischsprachige Schüler in autonomen Regionen mit Regionalsprachen sich damit konfrontiert sehen, dass sie in einer fremden Sprache lernen müssen. Kinder von EU-Bürgern müssen in einer für sie nutzlosen Sprache lernen, die Integration in Spanien wird ihnen so erschwert.
Der Kampf für das Recht der Eltern, über die Unterrichtssprache Ihrer Kinder zu bestimmen, geht weiter und deshalb hat die Organisation Hablamos Español sich mit einem offenen Brief an den Präsidenten Spaniens, Pedro Sanchez gewandt. Dieser Brief ist übersetzt und kann hier gelesen werden.
Fakten über Sprachen und Sprachzwang
Sprachzwang und Demokratie
Teil 6 Sprachenschutz - Funktioniert das in Frankreich?
Schon der alte Grieche Heraklit wußte: „Man kann nicht zweimal in den gleichen Fluß gehen“. Die einzige Konstante in unserem Universum ist die immerwährende Änderung und die Evolution lehrt uns: Nur wer sich anpaßt, überlebt. (Survival of the fittest)
Das wird in Frankreich bezüglich der Sprache nicht so gesehen. Dort wurde 1994 ein Gesetz zum Schutz der französischen Sprache verabschiedet. Dieses Gesetz des damaligen Kulturminister Jacques Toubon wird von vielen Franzosen gerne als „Loi Toubon“ verspottet, weil es ausgesprochen so viel wie „Alles Gut Gesetz“ verstanden werden kann. Aber eben auch als Sprachzwang. Es gibt eine Menge regionaler Sprachen in Frankreich.
Fakten über Sprachen und Sprachzwang
Sprachzwang und Demokratie
Teil 5 Auswege aus dem Konflikt - Was ist Sprache?
Sprachzwang kann sogar existenzgefährdende Formen wie in einigen Ländern des Baltikums annehmen, wo während der Zeit der UdSSR Russen einwanderten (eingewandert wurden) und die heute als „sans papiers“ (Staatenlose) ohne Chancen auf Einkommen, Unterkunft etc. ihr Leben fristen müssen, weil sie nicht wie gefordert, die entsprechende baltische Sprache sprechen.
Fakten über Sprachen und Sprachzwang
Sprachzwang und Demokratie
Teil 4 Sprachzwänge in der Ukraine
Die Ukraine sah in den letzten Jahrzehnten viele Herrscher, die ihre Ansprüche auch jeweils mittels eines Sprachzwangs durchsetzen wollten. Beispielsweise die Polonisierung der ukainischen Oberschicht wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts durch Russifizierung ersetzt, einhergehend mit einem Verbot des Drucks ukrainischer Bücher.
Fakten über Sprachen und Sprachzwang
Sprachzwang und Demokratie
Teil 3 Sprachzwang, Geschichtsfälschung und Indoktrination
Sprachzwang ist stets ein probates Herrschaftsmittel, denn er erschwert, dass Geschichtsfälschungen der Regierenden entdeckt werden und im Bildungswesen wird die Indoktrination erleichert.
Fakten über Sprachen und Sprachzwang
Sprachzwang und Demokratie
Teil 2 Katalonien Sprachzwang und Spaltung einer Nation
Spachverbot, Sprachzwang und Sprachdiktatur sind verschiedene Maßnahmen aus dem Werkzeugkasten undemokratischer Herrscher und Regierungen. Spanien ist ein Staat mehrerer Nationen, in denen diese Instrumente bis heute angewendet werden.
Keine gebietsabhängigen Prüfungen mehr
Petition für eine einheitliche Uni-Zulassung
Roy Castrillo Puente und bereits mehr als 190.000 Unterzeichner richten diese Bitte an Sie:
Bitte, wenn Du Dich um Deine Zukunft kümmerst, oder um die Deines Kindes, Deiner Nichte oder Neffe, Bruder, lies das Folgende. Es ist sehr wichtig. Und unterschreiben Sie meine Petition. Gemeinsam werden wir das Ziel erreichen, die Dinge verändern und dieser Ungerechtigkeit ein Ende setzen.
Fakten über Sprachen und Sprachzwang
Sprachzwang und Demokratie
Sprachzwang war der Anlaß für einen blutigen Aufstand 1976 in Soweto Südafrika, ein Aufstand der schließlich zur Beseitigung des Apartheid-Regimes führte. Noch ist die Lage in Spaniens autonomen Regionen nicht von Gewalt beherrscht. Und das soll auch so bleiben. Da ist es nützlich, wenn man gut informiert ist, um sachlich zu urteilen.
Wir beginnen mit einer Info-Serie über Sprachzwang und Demokratie, die in 6 Teilen folgende Themen berührt:
1. Südafrika: Blutiger Aufstand gegen den Sprachzwang
2. Katalonien: Sprachzwang und Spaltung einer Nation
3. Sprachzwang, Geschichtsfälschung und Indoktrination
4. Ukraine: Sprachzwang im Westen
5. Auswege aus dem Konflikt - Was ist Sprache?
6. Sprachenschutz - Funktioniert das in Frankreich?
Lehrerin schlägt 10-Jährige, die spanische Fahne malt
Kann das wahr sein?
Schon in den letzten Wochen meldeten mehrere Zeitungen, eine Lehrerin in Terrassa/Katalonien sei einér 10-jährigen Schülerin mit Aggressionen begegnet, die eine spanische Flagge und die Worte
Viva Españain ihre Heft geschrieben habe. Die Schülerin habe leichte Verletzungen erlitten. Diese Meldungen beruhen auf der Anzeige der Eltern bei der katalanischen Polizei, den Mossos d'Esquadra.
Was steckt wirklich dahinter?Weiterlesen »
Vicent Marzà wieder valencianischer Bildungsminister
Mit den Wahlen ist der Kampf nicht beendet
Wer die spanische Presse in den letzten Wochen verfolgt hat, konnte und kann erleben, wie nach den Wahlen überall das übliche Postengeschacher eingesetzt hat.Weiterlesen »
In der Comunidad Valencia hat sich Ximo Puig, der valencianische Regierungspräsident entschieden, eine Koalition mit Compromís und der valencianischen Podemos einzugehen. Am 17. Juni wurde Vicent Marzà wieder zum Minister für Bildung ernannt. Was hat das für die Bildungspolitik zu bedeuten?
Darf man darüber lachen?
Katalonien zweigeteilt: Tabarnia und Lazilandia
Doch was steckt wirklich dahinter?Weiterlesen »
Wie Separatisten das Recht verstehen
Nur noch Katalan, Spanisch unerwünscht
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Lehrer in der balearischen Gemeinde Inca werden aufgefordert, nur noch auf Katalan zu kommunizieren |
Ein Artikel aus der CBN
Eine Bereicherung, die spaltet
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Marí Àngels Casas Galán lehrt Valenciano in Alicante |
Valencia nach den Wahlen
Die Partei hat immer Recht!
Die Älteren können sich noch erinnern an diese Lobeshymne der SED: Die Partei, die Partei, die hat immer Recht!
Wer aber glaubt, dass nur die Stalinisten so denken, muss sich getäuscht sehen. Fast alle spanischen Parteien, rechts oder links, handeln nach diese Maxime, wenn es um die Sprachen geht.
Wen soll man bloß wählen?
Fragebogen zu den lokalen Wahlen 2019
Wir haben zur Wahl 2019 einen Fragebogen an die Vertreter der 5 Parteien geschickt, die für das Rathaus in Jávea angetreten sind.
Anfrage für deutschen Lehrplan: 65% Plattdeutsch, 20% Hochdeutsch, Rest Englisch
Haben Sie noch alle Tassen im Schrank?
So muss man wohl die Antwort der Behörde verstehen, obwohl sie in Wirklichkeit sehr höflich formuliert war.
Immer mehr Spanier wenden sich um Hilfe an die UN
Ein Hilfeschrei aus Mallorca
Gut Informierten ist der Ärztemangel auf den Balearen bekannt, weil der dortigen Regionalregierung die Kenntnis von Katalan wichtiger ist, als der Nachweis medizinischer Kompetenz. Jetzt haben sich mehrere balearische Zivilorganisationen an die UNESCO gewandt.
Ein deutscher Zeuge im Madrider Prozeß gegen separatistische Politiker
B. v. Grünberg, Jurist und Sozialdemokrat, nimmt Stellung
Bernhard von Grünberg, Mitglied des NRW-Landtages. beobachtete die Vorgänge rund um das versuchte Referendum am 1. Oktober 2017 in Katalonien. Kürzlich wurde er deshalb als Zeuge im Prozeß vernommen. Ein Anlaß, ihm einige Fragen zu stellen.
Diese Fragen hat er zwar nicht beantwortet, aber er hat eine interessante Stellungnahme abgegeben.
Eine Mehrheit wendet sich an den UN-Vertreter für Minderheiten
Situation der sprachlichen Rechte der Spanischsprecher
Kafkaesk: Spanischsprecher sind auch in allen autonomen Gebieten mit gleichberechtigten regionalen Amtssprachen in der Mehrheit. Dennoch werden ihre Rechte überall dort missachtet. Jetzt haben sie sich an den UN-Berichterstatter für Minderheiten um Hilfe gewandt. Besonders informativ ist das Kapitel 3, in dem sachlich die nüchternen Fakten über die Situation aufgezählt werden.
Separatistische Logik
Über das Recht zu entscheiden
Die Separatisten verstehen darunter das Recht, sich vom spanischen Staat abzulösen. Ist das demokratisch und würde dieses Recht auch innerhalb eines hypothetischen Staates Katalonien gelten?
CDR reissen Straßenschilder ab und wollen Teile Aragóns annektieren
Katalonien ist nicht genug!
Die katalanischen CDR dehnen ihre gewaltnahen Aktionen jetzt auch außerhalb Kataloniens aus. Was steckt dahinter?
Hat die nächste Stufe in der Strategie der Rekatalanisierung bereits begonnen?
Immer wieder hört man von Separatisten,
* dass man die Sprachen schützen müsse,
* dass Sprachen der Reichtum einer Nation seien,
* dass die verschiedenen Sprachen gleiche Rechte haben müssten,
* dass Sprachen das Recht haben, ihren rechtmäßigen Platz in ihrem Territorium einzunehmen,
* dass Sprachen nicht verloren gehen dürfen,
* dass man Sprachen verteidigen müsse.
Das klingt auf den ersten Blick alles sehr plausibel, wer ist nicht für gleiche Rechte? Schauen wir noch einmal genau hin. Was ist Sprache? Sprache ist ein hochentwickeltes Werkzeug der menschlichen Kommunikation im Unterschied zur tierischen Kommunikation, die es ja auch auf recht niedrigem Niveau gibt.
Spache ist also ein Werkzeug, wie ein Hammer, ein Auto, ein Computer. Haben Werkzeuge Rechte?
Diese Woche verteilten Lehrer Pamphlete an die Kinder, in der die Eltern aufgefordert wurden, bis zum 1. März Bestellungen aufzugeben für T-shirts, die zu einem Tag der Begegnung getragen werden sollen.
Dazu schreibt u.a. die Zeitung Libertad Digital, dass hinter der Aktion die separatistische Escola Valenciana stecke, die diese Begegnungen fördere in der Absicht, den Kindern einzureden, sie müssten in Zukunft Valenciano reden.[1] Das klingt nicht unwahrscheinlich, wenn man bedenkt, dass die valencianische Regierung schon einen Bus aussendet, auf dem das Personal unseren Kindern einzureden versucht, Valenciano sei ihre Sprache. [2]
Ich weiß nicht, ob die Lehrer zu dieser politischen Aktion "unseres" separatistischen und nationalistischen Bildungsministers verpflichtet wurden. Ich frage mich aber, haben die Lehrer mal nachgedacht, als sie diese Aufforderung umsetzten?
Sollen wir, die wir die Freiheit der Wahl der Sprache in der Erziehung unserer Kinder haben wollen, jetzt unsere Kinder mit Gegen-T-shirts ausstatten, damit die Kinder während der Pause besser erkennen, auf wen sie jeweils eindreschen sollen? Kann ja wohl nicht wahr sein. Schon schlimm genug, dass unseren Kindern Valenciano aufgezwungen wird, da soll man sie bitte mit dem Konflikt der Großen in Ruhe lassen.
Sonst enden sie so, wie viele Teile der Jugend in Katalonien, die sich gestern während des "großen Generalstreiks" alleine auf den Straßen wiedergefunden hat, wo die einzigen Erwachsenen möglicherweise nur Angestellte der Regierung und der regierungsnahen Gesellschaften waren.
[1] https://www.libertaddigital.com/espana/2019-02-21/familias-valencianas-denuncian-que-entidades-independentistas-utilizan-a-sus-hijos-para-financiarse-1276633534/
[2] El autobús de la lengua vistia Jávea https://www.dailymotion.com/video/x6ypihb
Einige katalanische Politiker stehen seit dem 12. Februar vor Gericht und Zeitungen in aller Welt füllen ihre Schlagzeilen damit.
Es steht zu befürchten, dass juristische Argumente hin und her gewälzt werden, Experten werden sich äußern, man kennt das. Klar ist, dass die Katalanen kein Recht auf Sezession haben, das ist das, was wirklich hinter dem sogenannten ?Recht auf Selbstbestimmung? steht. Immer wieder wird fälschlicherweise von Spanien gegen Katalonien die Rede sein, während es sich in Wirklichkeit um einen innerkatalonischen Konflikt handelt, also Union oder Sezession.
Es steht zu befürchten, dass die wirklichen Probleme nicht zur Sprache kommen werden und wer garantiert nicht in diesem Prozeß gehört werden wird, sind die Leute, die der 'procés' betrifft. Warum ist das so?
Der Prozeß gegen die katalanischen Politiker ist auf den 12. Februar verschoben worden.
Da bleibt Zeit, sich noch einmal gründlich auf die Argumente vorzubereiten, die die katalanischen Nationalisten vorbringen werden. Alvaro Peredo hat eine homepage, die sich piratas&emperadores (Piraten und Kaiser) nennt. Er beruft sich auf den berühmten Journalisten und Romanautoren George Orwell und eine Anekdote aus der Zeit Alexanders der Großen. Alexander hat einen Piraten gefangen genommen und fragt ihn: "Du wagst es, auf dem Meer zu räubern?" Worauf der antwortet: "Du wagst es, die ganze Welt zu berauben. Ich habe nur ein kleines Boot, deswegen schimpfst Du mich Pirat. Du hast eine ganze Flotte und Du nennst Dich Kaiser"
George Orwell, der im spanischen Bürgerkrieg gegen Franco kämpfte, ist vielen bestens bekannt durch sein Buch 1984 (1948 geschrieben), in dem er eine zukünftige Diktatur (Der große Bruder) beschreibt, die Wörter neue Bedeutungen verschafft (Krieg ist Frieden!) und ständig die Geschichtschreibung an die jüngsten Erfordernisse der Diktatur anpaßt.
Peredo beschreibt in seinem umfangreichen Dokument, gestützt auf weit über 400 Quellen und Zitate, wie die katalanischen Nationalisten Wortbedeutungen und die Geschichte in Orwell'scher Manier umgedeutet haben.
Die Zeitungen werden voll sein mit Berichten über juristische Anträge, Demonstrationen in und außerhalb Barcelonas, Kommentaren hoher Politiker usw.
Jetzt ist es noch ruhig und daher eine gute Gelegenheit, sich eigene Gedanken zum Thema zu machen. Dieses sind meine:
Mehrere Zeitungen, darunter Elmundo und The Irish Times, berichteten gestern, dass Playmobil eine Strafe von bis zu 100.000 Euro droht, weil sie Ihre Produkte nicht auf Katalan anbieten.
Weiterlesen »Seit dem Sommer letzten Jahres herrscht Ärztemangel auf den Balearen wegen des Dekrets der dortigen Regierung, dass alle Angestellten im öffentlichen Gesundheitsdienst Katalan können müssen. Die valencianische Regierung hatte bisher auf diese Bestimmung verzichtet, weil auch hier dann ein Ärztemangel zu befürchten wäre.
Gestern meldete Las Provincias, dass alle Beamten/Angestellten, die einer valencianischen Institution vorstehen, Katalan können müssen.
Heute meldet El Mundo, dass auf den Balearen jetzt die Justizbediensteten und Rechtsanwälte Katalan sprechen müssen. Das soll sogar für die Bediensteten der Behörden der Zentralregierung gelten, für die die balearische Regierung gar keine Kompetenz hat. Mal ganz davon abgesehen, dass die Sprachdekrete sowieso alle gegen geltendes Recht verstoßen. Schließlich ist nicht nur die Mehrheit auf den Balearen spanischsprachig, sondern auch das balearische Autonomiestatut spricht deutlich von 2 kooffiziellen Sprachen, nämlich Spanisch und Katalan.
Sie fordern außerdem die Anwendung des § 155 in Katalonien, vermeldet El País heute morgen im Hauptartikel.
Viel Kritik kam nach unserem letzten Artikel: "Warnung vor Präsident Sánchez!", wir würden die Rechtsextremen unterstützen. Diese Kritiker müssen sich jetzt natürlich fragen, ob sie diese Kritik auch auf die Hälfte der PSOE-Wähler ausweiten würden.
Natürlich ist Sánchez in einer extremen Situation, er kann die Regierung nur halten, wenn er Kompromisse mit diesen ultrarechten Separatistenführern schließt. Aber diese Kompromisse dürfen doch nicht auf Kosten der spanischsprachigen Mehrheiten in Katalonien, Valencia und den Balearen gehen.