Artikel 6 Absatz 3 des Autonomiestatuts lautet: „Die Generalitat wird den normalen und offiziellen Gebrauch der beiden Sprachen garantieren“
Die obersten Gerichte von Valencia und Spanien haben alle Versuche der valencianischen Generalität, die Zweisprachigkeit zu Gunsten von Valenciano zu behindern, zurückgewiesen. Das juckt doch die PSOE und den Bürgermeister von Valencia, Joan Ribó, nicht. Zusammen mit Compromís und dem bloc nacionalista valencià haben sie erneut die Zweisprachigkeit unserer Provinz abgelehnt, indem sie anwiesen, dass es der Verwaltung überlassen bleibt, wie sie kommuniziert.
Wen wundert es da noch, dass in Barcelona inzwischen einfache Verkäuferinnen in einer Bäckerei unter Beleidigungen und Hassangriffen der Sprachdiktatoren zu leiden haben, weil sie kein Katalan sprechen können.
Demokratie bedeutet zuerst, dass das Volk entscheiden soll. Es bedeutet aber genauso, dass Minderheiten geschützt sein müssen. Das Autonomiestatut von Valencia sagt deshalb auch klar in Absatz 4: „Niemand darf wegen der Sprache diskriminiert werden.“ Immerhin ist Valenciano die Sprache einer bedeutenden Minderheit in Valencia.
Das kann aber in jeder Ortschaft anders sein. Während auch in der Stadt Valencia die Mehrheit Spanisch als Muttersprache hat, gibt es auf dem Land so manches Dorf, wo es eine Mehrheit von Valenciano-Sprechern gibt. Hier den spanischsprechenden Minderheiten das Recht auf muttersprachliche Kommunikation zu erschweren ist schon eine Verletzung der Demokratie, wieviel mehr ist es das in Valencia, wo sich dieser Akt gegen die Mehrheit des Volkes richtet?
Es kommt einem schon absurd vor, wie diese Partien immer wieder gegen die Mehrheit, gegen die Verfassung und gegen die Urteile arbeiten in einer Zeit, wo den Abhängigen vom Tourismus die Schlinge um den Hals immer enger gezogen wird, während die EZB die Abschaffung des Bargeldes plant. Da könnte man dann in Zukunft exakte Steuern auf exorbitante Trinkgelder erheben. Steuern kann man schließlich nicht von den Miliardären erwarten, die von von den Corona-Restriktionen profitieren und sich von April bis Juni mit einem mageren Plus von nur 27,5% (= 10,2 Billionen Dollar) begnügen mussten.
Statt endlich das Gesundheitswesen wieder zu entprivatisieren und für genügend Personal zu sorgen, verlangt man, dass jeder Arzt Valenciano sprechen können muß, wissend, dass dann weitere Ärzte Valencia verlassen werden. Um Mißverständnisse zu vermeiden, man kann die Kommunikation im Gesundheitssektor in der jeweiligen Muttersprache des Patienten auch dann sicherstellen, wenn nicht jeder Arzt Valenciano spricht.
In einer Atmosphäre, die durch solche Regierungsmaßnahmen geprägt ist, frage ich mich, wann auch in der Comunidad Valenciana die ersten Spanischsprecher mit Hasskommentaren angegriffen werden.
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