Mit den nunmehr eintretenden Lockerungen in Spanien gibt es auch wieder mehr Möglichkeiten, den Sprachzwang zu bekämpfen.
Während der Widerstand in der Provinz Alicante, dem südlichen Teil der Provinz Valencia, wächst, demonstriert Katalonien , was es unter Sprachzwang und Zweisprachigkeit versteht.
In der Comunidad Valenciana hat die Mehrheit der Bevölkerung Spanisch als Muttersprache. Allerdings ist die geografische Verteilung teilweise sehr unterschiedlich. In südlichen Teil der Provinz Alicante gibt es nur eine gering Minderheit, die Valenciano als ihre Muttersprache führt. So ist es kein Wunder, dass der Protest gegen die PLC (Planes Lingüísticos de Centro = Schulsprachpläne) hier am weitesten fortgeschritten ist.
Die PLC oder „Das Gesetz über die Mehrsprachigkeit legt fest, dass öffentliche und staatlich subventionierte Schulen bereits im Schuljahr 2021-2022 mit einer sprachlichen Immersion mit mindestens 25% der Kernfächer in Valenciano beginnen müssen, und zwar in allen Bildungsstufen und Kursen, die die Sekundarstufe und die Berufsausbildung erreichen. Ein Minimum, das sich alle vier Jahre erhöhen wird.“ schreibt das Online Magazin El Español
Vor den Corona-Restriktionen hatten schon über 20.000 Menschen in Orihuela gegen dieses Gesetz demonstriert. Das Gesetz verstößt gegen die Verfassung und das Autonomiestatut Valencias. Es war mit Beginn der Restriktionen verschoben worden und soll jetzt wieder in Kraft gesetzt werden, so will es die PSOE-Regierung Valencias, die weiter ihren erznationalistischen Kurs unter der Führung von Vicent Marzà vom Bloc Nacionalista Valencià fortsetzt. Auch dass über 70% der Schulen im südlichen Teil Alicantes gegen dieses Gesetz gestimmt hat, hat nicht zu einer Änderung der Regierungspolitik geführt.
Immer wieder verwirrt es Beobachter, dass die Frage des Sprachzwangs sowohl rechte als auch linke Politiker eint. Ein deutliches Beispiel dafür ist Galicien, wo die PP in der Regierung ist. Sie betreibt den Sprachzwang für Galicisch ähnlich diktatorisch wie die katalanische Regierung, die sich links nennt, für Katalan. Dabei ist Unterricht in der Muttersprache weder rechts noch links. Diese Einmischung der spanischen Politiker ist lediglich Beweis dafür, dass sie nicht wirklich demokratisch denken und glauben, wir, das Volk müsse tun, was sie glauben, das gut für uns sei.
Das nimmt extreme Formen an, wie man zur Zeit an Stränden Kataloniens beobachten kann. Aus Barcelona berichtet El Periodico eine ganz neue Form der Zweisprachigkeit: An mehreren Rettungstürmen an den Stränden befinden sich Hinweisschilder in Katalan und Englisch. Spanisch? Fehlanzeige!
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