Heutige Schlagzeilen: Puigdemont auf Sardinien verhaftet. Wer die imperialen Ansprüche der Separatisten kennt, weiß, dass er sich auf „heimischem“ Boden wähnt. Teile Sardiniens werden von den Separatisten als „países catalanes“ beansprucht.
Schlagzeilen von gestern: Die Sprachüberwachung der Schüler auf dem Pausehof genügt den Separatisten schon lange nicht mehr. Mit der Aktivierung eines Planes zur Katalan-Immersion an den Unis (Inmersion = nur noch Katalan) wird zugleich eine Schwarze Liste für Universitätsprofessoren, die auf Spanisch unterrichten, eingeführt. Wie hängt das zusammen?
Ein Blick auf die Karte der Separatisten zeigt deutlich, was die Sepratisten zunächst als Bestandteil ihres erträumtes Reiches erachten. Neben Valencia und den Balearen gehören Teile des südlichen Frankreichs und Alghero auf Sardinien dazu. In Alghero wird immer noch von einem beträchtlichen Teil der Bevölkerung Katalan gesprochen. Als ich vor ca. 10 Jahren dort war, waren alle Straßenschilder vorbildlich zweisprachig, Katalan und Italienisch. So etwas dürfte man im zweisprachigen Barcelona kaum noch finden. Dort ist alles einsprachig katalanisiert.
Die Motivation Puigdemonts, Sardinien „heim ins Reich“ zu holen, dürfte kaum hinter dem Besuch in Italien gestanden haben.
Auf der einen Seite dürfte ihm das Risiko, doch verhaftet zu werden, bewußt gewesen sein. Auf der anderen Seite steht fest, dass seine Verhaftung die Gespräche, die zwischen dem spanischen Präsidenten Sánchez und dem katalanischen Präsidenten Aragonès über die Zukunft Kataloniens massiv stören werden und mit der Verhaftung in Italien ist das letzte Wort nicht gesprochen. Es ist durchaus wahrscheinlich dass er im juristischen Hickhack um seine Immunität als Abgeordneter der EU wieder freigelassen werden muss.
Aragonès als Parteigänger der ERC steht mit seinen Gesprächen mit Sánchez im Dauerfeuer der Hardcore-Separatisten wie Puigdemont und die Bewegung für die Unabhängigkeit hat seitdem an Schwung verloren. Man fragt sich unwillkürlich, war die Reise Puigdemonts ein gewagtes Manöver um als Märtyrer die Bewegung wieder anzuschieben?
Die langfristien Planer der Separatisten greifen deshalb wieder zu ihrer Wunderwaffe der langfristigen Indokrinierung an Bildungsinstituten. Sie haben begriffen, dass 2017 die Situation für ihr illegales Unabhängigkeitsreferendum frühreif gewesen war, wohl mit ein Grund auch, warum Puigdemont damals zögerte, wirklich die Unabhängigkeit auszurufen. Die Strategie der Rekatalanisierung erfordert aus ihrer Sicht noch mehr Einsatz in der Jugendausbildung.
Nur so kann man verstehen, dass jetzt auch an den Universitäten nur noch Katalan gesprochen und eine schwarze Liste für Spanisch sprechene Professoren angelegt werden soll. Die Radikalisierung der Jugend im Sinne der Separatisten ist in die nahe Zukunft gerichtet.
Ausgleichende Gespräche, wie sie zur Zeit zwischen Sánchez und Aragonès stattfinden sollen, sind da Gift.
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