Im Januar flossen in Valencia bereits 230.000 Euro aus Steuergeldern an separatistische Organisationen, die den Sprachzwang als Mittel zur super-nationalistischen Indoktrination gebrauchen. Damit nicht genug, man muss auch dafür sorgen, dass das Geld in die „richtigen“ Hände kommt.
Ximo Puigs Regierung gibt weitere 200.000 Euro an die Unternehmen seines Bruders titelt esdiariom.com am 7. Februar und schreibt: „Das regionale Bildungsministerium unter der Leitung von Vicent Marzà gewährt dem Unternehmensnetzwerk von Francis Puig, gegen den ein Ermittlungsverfahren läuft, mehr Geld zur Förderung der valencianischen Sprache“
Nichts spricht dagegen, dass Steuergelder für Sprachen und Kultur gegeben werden. Aber wenn, dann bitte für alle Amtssprachen und bezahlt von denen, die daran teilhaben. Da ist Katalonien schon längst „weiter“, denn Förderungen der katalanischen Sprache werden seit den letzten Regierungsvereinbarungen teilweise von allen Spaniern bezahlt. Das ist so als ob sich die dänische Minderheit in Schleswig-Holstein ihre Sprachföderung vom Bund, also z.B. auch von den Bayern bezahlen läßt.
Die spanische Regierung musste sich so ihre Zustimmung zu landesweiten Gesetzen erkaufen, macht im Gegenzug praktisch nichts dafür, die geltenden Bestimmungen von mindestens 25% Spanisch in katalanischen Schulen durchzusetzen. Was soll man auch von einer Regierung erwarten, die beispielsweise der spanische Richter Joaquim Bosch in einem Buch analysiert, als „Vergangenheit und Gegenwart des politischen Betrugs in Spanien und (dem) Phänomen der Drehtüren, von denen 'fast die Hälfte unserer hochrangigen Beamten' profitiert hat.“ und fragt: „Wie ist es möglich, dass in Katalonien so viele Millionen Euro auf betrügerische Weise aktiviert wurden, ohne dass intern die Alarmglocken läuteten?...dass in Spanien Katalonien das Gebiet mit den meisten Problemen der institutionellen Integrität ist, gefolgt von den Kanarischen Inseln, Andalusien und Madrid“ Offensichtlich muss Valencia nicht nur beim Sprachzwang, sondern auch noch bei der Korruption nachziehen, muss man spöttisch fragen.
Die Frage ist, entwickelt sich Spanien immer mehr zu einem Land der absurden Gesetzlosigkeit? Immerhin soll sich das Europäische Parlament mit der Tatsache beschäftigen, dass die katalanische Regierung auch nicht dran denkt, die von den höchsten katalanischen und spanischen Gerichten verfügten mindestens 25% Spanisch in Schulen durchzusetzen. Die AEB (Asamblea por una Escuela Bilingüe = Gesellschaft für eine zweisprachige Schule) hatte eine diesbzügliche Petition eingereicht. Die Petitionskommission des Parlaments hat am 7. Februar beschlossen, eine Untersuchung weiter zu führen. Die Präsidentin der AEB, Ana Losada hatte schon seit 2018 geklagt, dass die spanische Regierung wegschaue, wenn es um die Durchsetzung von Gerichtsurteilen geht.
„Obwohl der Fall noch im Petitionsausschuss anhängig ist, hat die Vertreterin der Europäischen Kommission für Bildung, Rajka Lozo, erklärt, dass die Europäische Union nicht für sprachliche Angelegenheiten zuständig sei, da dies in die Verantwortung der Mitgliedstaaten falle, obwohl Losadas Präsentation sich nicht auf eine sprachliche Frage konzentrierte, sondern auf eine mögliche Verletzung der Bürgerrechte. Lozo wies darauf hin, dass 'die Mitgliedstaaten selbst dafür verantwortlich sind, den rechtlichen Status der Amtssprachen in ihrem Hoheitsgebiet und auch im Bildungssystem unter Beachtung ihrer Verfassungen zu regeln', weshalb er ein Eingreifen der Europäischen Kommission in dieser Angelegenheit nicht für notwendig hielt.“ heißt es in einer Meldung der ABC-online.
Diese Tatsache zeigt nur, dass man sich nicht auf die Parlamente und Gerichte verlassen kann. In der Comunidad Valencia hat die Organsation „Hablamos Español“ Unterschriften gesammelt für ein Sprachengesetz, dass es den Eltern erlaubt, über die Unterrichtssprache der Schüler zu entscheiden. Ich werde über den Ausgang der Unterschriftensammlung in Valencia, die Ende Februar endet, berichten.
Es ist richtig, aber nicht genug, um 25% Spanisch zu „bitten“. Das Nachgeben der spanischen Minderheitsregierung gegenüber regionalen Parteien führt u.a. dazu, dass jetzt im Baskenland genauso wie in Katalonien die Inmersión, also das 100%ige Unterrichten in der Regionalspache eingeführt werden soll. Wie „glücklich“ werden die spanischsprachigen Schüler sein, wenn ihre Eltern nach sagen wir 4 Jahren Schule in Katalonien plötzlich ins Baskenland versetzt werden und sie keinen Tag in ihrer Muttersprache lernen können und nicht einmal eine spanische Zeitung lesen können. Die Armen sollen das ja auch nicht können, wer etwas Geld hat, schickt seine Kinder sowieso auf eine Privatschule, wo der Anteil der Regionalsprachen auf das gesetzliche Mindestmaß gehalten wird.
Die galicische Junta (Regierung) fordert 21 Tage nur mit der Regionalsprache Gallego, damit die Schüler wenigstens während dieser Tage weder zu Hause noch in der Schule Spanisch benutzen. Man weiß nicht, wie sie das „zu Hause“ durchsetzen wollen.
Aber wer Logik in diesem absurden Schauspiel erwartet, der sollte sich die letzte Meldung vom 8. Februar anschauen: Die Regierung der Balearen schließt 2.500 Arbeitnehmer aus, indem sie rückwirkend ein Diplom in der Regionalsprache verlangt. Ich zitiere aus dem Artikel: „Nach 17 Jahren Arbeit im öffentlichen Gesundheitswesen der Balearen steht Nico nun auf der Straße. Die Erfahrung, die ständigen Fortbildungen, die zusätzlichen Anstrengungen während der Pandemie, das Tragen von persönlicher Schutzausrüstung (PSA) 'fünf Stunden am Tag' und die Übernahme von Aufgaben anderer Kollegen zählen für Francina Armengols Regierung nicht mehr. 'Das Einzige, was für sie jetzt zählt, ist die Politik, dass ich einen Abschluss in Katalanisch habe, den ich nie gebraucht habe, um Patienten zu behandeln. Das ist bedauerlich. Das ist ungerecht', beschwert sich der 35-jährige Krankenpfleger aus Andalusien, der seit seiner Ankunft auf Mallorca im Jahr 2005 ununterbrochen in öffentlichen Krankenhäusern arbeitet.“
Während der Vorbereitung für diesen Blog erreicht mich die Nachricht, dass die „Sociedad Civil Valenciana“ (Valencianische Zivilgesellschaft) am 10. Februar ein Manifest verabschiedet hat in dem sie sich scharf gegen jeden Versuch wendet, als „Països Catalans“ subsumiert zu werden und u.a. beklagt, „dass die Academia Valenciana de la Lengua, die satzungsgemäß gegründet wurde, um 'die Einzigartigkeit der valencianischen Sprache' zu verteidigen, keine Skrupel hat, Vereinbarungen mit dem Institut d'Estudis Catalans (Institut für Katalanistik) und der Comisió Técnica de l'Universitat de Les Illes Balears (Technische Kommission der Universität der Balearen) zu unterzeichnen, um 'die Einheit unserer katalanischen Sprache' mit der dieser Gemeinschaften zu verkünden.“ Es heißt weiterhin: „Wir sind „Valencianer und Spanier, Brüder und Schwestern aller anderen Völker Spaniens.“
Dieses Manifest, dass unterstützt wird von der Königlichen Valencianischen Gesellschaft für Agrikultur und Sport, der Königlichen Akademie für Valenicanische Kultur, Lo Rat Penat und dem kaufmännischen Athenaeum Valencia, sucht im Internet Unterstützung als Petition auf change.org
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