Gestern abend erreichte mich die Stellungnahme der Organisation „Hablamos Español“. Ich stimme mit der Stellungnahme fast vollständig überein.
Ich habe die Stellungnahme deshalb im folgenden übersetzt:
Gloria Lago. Präsidentin von Hablamos Español: „Wir von Hablamos Español werden alles tun, um eine wirkliche Erneuerung der Sprachenpolitik in der Valencianischen Gemeinschaft zu erreichen, damit diese Gemeinschaft ein Beispiel für den Rest Spaniens in Bezug auf die Achtung der Kooffizialität wird“.
Hoffnung und Vorsicht sind die Adjektive, mit denen wir unsere Reaktion auf die heute von der Partido Popular-Vox-Koalition in der Comunidad Valenciana angekündigten Maßnahmen in der Sprachenfrage beschreiben könnten.
Wir sind davon überzeugt, dass die spanischsprachigen Schüler eine stärkere Präsenz des Spanischen im Unterricht erleben werden. Die Situation des erstickenden sprachlichen Nationalismus, den die scheidende Regierung eingeführt hat, wird von nun an in schlechter Erinnerung bleiben. Wir würden auch die Schließung des Büros für sprachliche „Rechte“ begrüßen, aber wir müssen vorsichtig sein. Es wäre unverzeihlich, kein echtes System der sprachlichen Wahlfreiheit zu schaffen und mit einer obligatorischen Zwei- oder Dreisprachigkeit zu enden. Die Gründe für diese Vorsicht sind die folgenden:
1. Der Präzedenzfall Galicien. Als die PP in Galicien an die Macht kam, hat sie, obwohl sie versprochen hatte, dass es eine freie Sprachwahl im Bildungswesen geben würde, ein System der Dreisprachigkeit eingeführt, das wir „Timolingualismus“ (Betrugssprachigkeit [Timo=Betrug]) getauft haben, da Spanisch nur in der Grundschule obligatorisch ist und in der weiterführenden Schule Physik, Chemie und Technik hinzukommen. Spanisch ist in der Bildungsverwaltung verboten, und das Versprechen, die Klassenzimmer ideologiefrei zu machen, hat sich in den regionalen Sprachbüchern in das ideologischste nationalistische Modell Spaniens verwandelt. Sie können diese Aussagen über diesen Link überprüfen.
2. Hablamos Español leistet seit 2018 unermüdliche Arbeit in der Valencianischen Gemeinschaft. Wir haben Familien zusammengebracht, wir haben sie beraten, wir haben sie vor Gericht verteidigt und wir haben einzigartige Fälle von Diskriminierung ans Licht gebracht, die das öffentliche Bewusstsein für dieses Problem geschärft haben. Wir haben auch Hunderte von Zelten in der gesamten Gemeinschaft aufgestellt und vier Demonstrationen organisiert, ohne dass die politischen Parteien uns unterstützt haben. Die PP hat jedoch eine Demonstration in Orihuela am 18. Januar 2020 unterstützt. Wir sind zur Unterstützung gekommen und haben Busse gechartert, aber wir waren fassungslos, als wir das Manifest hörten, das verlesen wurde. Die Auslegung des Begriffs „freie Sprachwahl“ in diesem Manifest ähnelte sehr stark dem in Galicien geltenden System. Die Freiheit der Sprachwahl ist eigentlich ein Konzept, das wir und die Bildungsbehörden in allen Ländern mit ko-offiziellen Sprachen auf die gleiche Weise interpretieren: die andere Sprache wird als Fach studiert, aber alle Fächer werden in der offiziellen Sprache der Wahl der Eltern unterrichtet, und alle Kinder haben die gleichen sprachlichen Rechte, unabhängig davon, wo sie geboren wurden. Das ist jedoch das, was bei der Demonstration in Orihuela zu diesem Konzept gesagt wurde, das, wie wir sagten, von der Partei favorisiert wird, die jetzt das regionale Bildungsministerium leiten wird:
Wir brauchen ein Gesetz, aber ein Gesetz, das auf der Freiheit und Gleichheit der Wahl der Familien beruht, auf der Wahl der Sprache, in der unsere Kinder lernen.
Wir wollen ein ehrgeiziges mehrsprachiges Gesetz, damit unsere Söhne und Töchter Kenntnisse, Kompetenzen und sprachliche Fähigkeiten in den beiden Amtssprachen der Valencianischen Gemeinschaft und einer Fremdsprache, vorzugsweise Englisch, erwerben, aber so, dass es machbar ist, denn derzeit ist es nicht machbar.
Das mehrsprachige und interkulturelle Bildungsprogramm sollte unter Berücksichtigung der vorherrschenden Sprache des Gebiets, in dem sich jede Schule befindet, erstellt werden.
Aus diesen Gründen sind wir hoffnungsvoll, aber wir müssen vorsichtig sein. Zu Beginn dieser Legislaturperiode müssen die Regeln der Cortes reformiert werden, und Hablamos Español wird vor dem Plenum seinen Vorschlag für ein Gesetz über die freie Wahl der Sprache verteidigen, der von dem Vierfachen der gesetzlich vorgeschriebenen Anzahl valencianischer Wähler unterstützt wird. Einige dieser Unterschriften stammen von den Führern der beiden Parteien, die regieren werden, und die zu unseren Zelten gekommen sind, um ihre Unterstützung zu zeigen und auch um die Anziehungskraft der Sprachvereinigung zu nutzen, die in der Gemeinschaft stärker verankert ist und eine längere Geschichte der Arbeit hat.
Gloria Lago: „Hablamos Español wird alles tun, was möglich ist, um eine echte Erneuerung der Sprachenpolitik in der Comunidad Valenciana zu erreichen und diese Gemeinschaft zu einem Beispiel für den Rest Spaniens in Bezug auf die Achtung der Kooffizialität zu machen. Wenn die Regionalregierung dazu bereit ist, wird sie auf unsere Hilfe zählen. Es wird nicht einfach sein, denn die Lehrer von Hablamos Español warnen uns bereits vor der kriegerischen Haltung des ideologischsten Teils des Lehrkörpers, aber die Argumente, die sich auf Rechtsvergleichung und demokratische Prinzipien stützen, sind auf unserer Seite.“
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