Drei Schlagzeilen der letzten Woche beleuchten das Verhältnis von Sprachzwang, Separatismus und Demokratie in Spanien.
„Eine Kampagne der katalanischen Regierung fordert Kinderärzte auf, Kinder nicht auf Spanisch zu behandeln“ (ABC.es).
Mazón (Valenicanischer Regierungschef): „Dieser Traum der Països Catalans, ..., hat nicht existiert, existiert nicht und wird nicht existieren. Ich bin derjenige, der eine weitere Verachtung der Comunidad Valenciana durch den katalanischen Separatismus nicht tolerieren wird. Ich werde das niemals dulden.“ (elperiodic.com)
„Befürworter der spanischen Sprache und Pancatalanisten kritisieren das neue valencianische Bildungsgesetz“ (autonomico.elconfidencialdigital.com)
„Eine Kampagne der katalanischen Regierung fordert Kinderärzte auf, Kinder nicht auf Spanisch zu behandeln“
Muttersprache unter Stress: Würde ein Deutscher „Socorro“ oder „Hilfe“ schreien, wenn in Not? Nun ist nicht jeder Arztbesuch ein Notfall, aber wenn es um die eigene Gesundheit geht, ist man auch nicht ganz stressfrei. Wie hilfreich ist es da, wenn man mit dem Arzt in seiner Muttersprache reden kann. Nun kann in mehrsprachigen Gegenden oder im fremdsprachigen Urlaub nicht immer garantiert werden, dass der Arzt die eigene Muttersprache auch versteht, aber je nach den Umständen findet sich meist jemand, der mit Übersetzungen hilfreich zur Seite steht und so den Stress mindert. Man muss sich nicht erst in die Lage eines Kindes versetzen, um zu verstehen, was es bedeutet, wenn der Arzt es wichtiger findet, das Kind zu einer „politisch korrekten“ Sprache zu zwingen statt sich primär um dessen Problem zu kümmern. Ein solches Verhalten ist eine Missachtung des Kindeswohls, die an sektiererischen Wahnsinn grenzt.
Ich vertraue darauf, dass die überwältigende Mehrzahl katalanischer Kinderärzte sich eher auf das Wohl des Kindes kümmern werden.
„Dieser Traum der Països Catalans, ..., hat nicht existiert, existiert nicht und wird nicht existieren. Ich bin derjenige, der eine weitere Verachtung der Comunidad Valenciana durch den katalanischen Separatismus nicht tolerieren wird. Ich werde das niemals dulden.“
Geopolitisch ist es längst Realität, dass NGO's (Nicht-Regierungs-Organisationen) von Regierungen (manchmal nur heimlich) finanziert und im Ausland eingesetzt werden, um sich dort in die Politik einzumischen. Als typisches Beispiel sei hier die Atlantik-Brücke genannt. (Gegenwärtig führende deutsche Politiker, die die De-Industrialisierung Deutschland betreiben, sind fast alle Mitglieder Atlantikbrücke)
Ich weiß nicht, ob Spanien der einzige Staat der Erde ist, in dem eine Regionalregierung (Katalonien) NGO's in einer Nachbarregion (Balearen, Comunidad Valenciana) finanziert und unterhält. Dieser Blog entstand, als ich entdeckte, dass der Sprachzwang hier in Valencia dem katalonischen Separatismus und dem imperialen Gedanken der „Països Catalans“ dient. Ein Sprachzwang, der unter der vorherigen sozialistischen Regierung sogar so weit ging, dass Valenciano, die hiesige Regionalsprache, katalanisiert werden sollte. Ich berichtete erstmals schon am 4. Okt. 2018 auf meinem Blog über diese eigenartige Finanzierung unter dem Titel Escola Valenciana. (Bitte nach unten blättern)
Es ist zu begrüßen, dass die jetzige Regierung mit dieser Bevormundung Schluß machen will. Die Mehrzahl der Valencianer will das nicht, wie auch die zahlreichen diesbezüglichen Demonstrationen beweisen. Das Titelbild meines Buches mit dem Slogan: „Som valencians. Somos Españoles. No als Països Catalans“ (Wir sind Valencianer. Wir sind Spanier. Nein zu den katalanischen Ländern) an der Spitze eines Demonstrationszuges zeigt diesen Umstand.
„Befürworter der spanischen Sprache und Pancatalanisten kritisieren das neue valencianische Bildungsgesetz“
Das klingt so, also ob nur Extremisten gegen dieses Gesetz sind, das die Freiheit der Wahl der Unterrichtssprache unterbindet und weiterhin einen gewissen Zwang zum Valenciano bestimmt. Da hilft eine kurze Erinnerung. Die valencianischen Wahlgewinner PP und VOX hatten vor der Wahl versprochen, sich für die Forderung von „Hablamos Español“ und der Volksinitiative nach freier Wahl der Unterrichtssprache einzusetzen. Nach der Wahl gilt nur noch das zynische: „Man kann sich ja immer mal versprechen“
Jetzt werden Kräfte wie die Organisation „Hablamos Español“ auch noch mit dem Begriff „Befürworter der spanischen Sprache“ in den Medien diffamiert und verhöhnt. Die Forderung „Freie Wahl der Sprache“, wie von den Demonstranten vor den Cortes Valencianes gezeigt, ist nicht identisch mit „Befürworter einer Sprache“.
Aber leider, so funktioniert Demokratie heute.
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