Ein Beispiel-Stundenplan für eine 6. Klasse einer öffentliche Schule in Valencia. 30 Stunden1, davon sind 7 für Valenciano dekretiert. 4 Stunden für die Sprache selbst (Valen) und 3 für Ciencias Naturales (C/N = Naturwissenschaften), das in Valenciano gelehrt wird. Spanisch wird wöchentlich 3 Stunden2 gelehrt und in allen anderen Fächer benutzt.
Die Eltern wurden nicht gefragt, ob sie die Unterrichtung in Valenciano wünschen.
Dieses ist die zweite Woche nach den Sommerferien. Die meisten Schüler haben im September noch reduzierten Unterricht. Der hier gezeigte Stundenplan gilt für Oktober.
Die Entscheidungen für Stundenpläne wurden aufgrund der letzten Regierungsbeschlüsse der jetzt konservativen Regierung in Valencia getroffen und hat die größten Ungerechtigkeiten der vorherigen links/grünen Regierung beseitigt. Geblieben ist das undemokratische Prinzip, dass Politiker über die Unterrichtssprache entscheiden und nicht die Eltern.
Das Ergebnis ist, dass viele Eltern unzufrieden bleiben. Wer mit valencianischer Sprache und Kultur aufgewachsen ist, wünscht vielleicht, dass die Mehrzahl der Fächer auf Valenciano und nicht auf Spanisch unterrichtet wird. Es ist doch verständlich, dass Eltern wünschen, dass ihre Kinder ihre ureigenste Kultur weitertragen.
Für die große Mehrheit der Valencianer, deren Muttersprache Spanisch ist, bleibt völlig offen, ob sie wollen, dass ihre Kinder durch das Lehren von Valenciano davon abgehalten werden, Fächer, wie z.B. die Sprache des großen Nachbarn, Frankreich3, zu lernen.
Besonders auffällig ist, dass ausgrechnet Naturwissenschaften auf Valenciano unterrichtet werden. Die meisten naturwissenschaftlichen Publikationen heute erscheinen auf Englisch, wieviel erscheinen auf Valenciano?
Natürlich kann es sein, dass das Kind später im öffentlichen Dienst von Valenciano tätig werden möchte, wofür Valencanio ein großer Vorteil wäre. Aber jeder, der mindestens zwei romanische Sprachen spricht, weiß, wie leicht es ist eine dritte romanische Sprache, eben zum Beispiel Valenciano, zu lernen.
Die Schwierigkeit der Eltern, die beste Lösung für ihr Kind zu finden, wird treffend in einem Sketch des bayrischen Humoristen Gerhard Polt skizziert. Nach einem Streit mit seiner Frau über den zukünftigen Beruf ihres Nachwuchses sagt er in etwa: „Also wenn wir uns schon nicht einig über die Berufswahl unseres Kinde sind, dann macht es später noch prompt was es selber will!“
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