Das Referendum über die freie Wahl der Unterrichtssprache in Valencia, das für den 26.November bis 4. Dezember angekündigt wurde, hat nicht stattgefunden. Schon unmittelbar nach der Ankündigung wurde es boykottiert durch die AMPA (Elternvertretung) und die UGT (Generelle Union der Arbeiter). Das Hauptargument trug Rubén Pacheco vor: Der Entwurf stellt nicht sicher, dass Kinder in der Lage sein werden, auf Valenciano zu lernen..
Als weiteren Grund für die Ablehnung des Referendumgs nennt die UGT: „da es sich um eine Strategie der Regierung von Carlos Mazón handelt, die öffentliche Bildung anzugreifen, Valenciano als Umgangssprache zu demontieren und seine Marginalisierung voranzutreiben“
Was steckt hinter diesen Angriffen auf die Freiheit der Eltern, über die Erziehung ihrer Kinder zu entscheiden?
Dieses Problem ist etwas verwickelt. Die Behauptung, der Entwurf für das Referendum stellt nicht sicher, dass Kinder in der Lage sein werden auf Valenciano zu lernen, ist nur die halbe Wahrheit. Es stellt genausowenig sicher, dass die Kinder in der Lage sein werden, auf Spanisch zu lernen.
Schauen wir noch einmal kurz in die Geschichte2. Als die Sozialisten zusammen mit Compromís (Grüne) an die valencianische Regierung kamen, erliessen sie ein Bildungsgesetz, das sie wie die Roßtäuscher Gesetz der Mehrsprachigkeit nannten. Es lief aber praktisch daraufhinaus, dass Spanisch auf 25% reduziert wurde zugunsten von Valenciano, das massiv gefördert werden sollte. Mit der Übernahme der Regierung in 2023 durch die konservative PP und VOX, vergassen diese ihre Versprechungen für die freie Wahl der Unterrichtssprache durch die Eltern zu sorgen. Immerhin verabschiedeten sie ein Gesetz, dass 25% jeweils für Spanisch und Valenciano eine Mindestanforderung sind. Das ist eine Erleicheterung für die spanisch sprechende Mehrheit in der Comunidad Valenciana, aber keine Lösung.
In der Comunidad Valenciana gibt es jedoch zig Gemeinden, z.B. Alicante, wo man Valencianosprecher mit der Lupe suchen muss. Selbst in der Stadt Valencia selbst wird üblicherweise Spanisch und nicht Valenciano gesprochen. Um den Unmut über diese „Verbesserung“ etwas abzufangen, wurden die Referenden erfunden, gegen die sich jetzt die sozialistisch beeinflussten UGT und AMPA wenden.
Es ist das alte Spiel. Kaum an der Macht entscheiden die Gewählten, was richtig für das Volk ist. Natürlich hätte das Referendum das Gesetzt nicht geändert. Im Ergebnis hätten die Eltern nur entscheiden können, ob sie mehr Valenciano oder mehr Spanisch für ihre Kinder im Unterricht wünschen. Sie behandeln das Volk wie eine Mutter ihre kleinen Kinder, die sie fragt, ob sie lieber mit oder ohne Schuhe und Strümpfe ins Bett gehen wollen. Demokratie ist, wenn das Volk nur über Voreingestelltes entscheiden darf. Die Politiker haben schon entschieden: Valenciano muss sein! Das Volk darf nur noch entscheiden, wieviel. Da sind in diesem Fall die Sozialisten noch radikaler, sie wollen Valenciano, Valenciano über alles.
Der Sprachzwang ist in Katalanien noch immer ungleich größer. Deshalb veröffentlichte letzten Sonntag elcatalan.es einen Artikel von Ángel Escolano – Präsident der Convivencia Cívica Catalana -, Antonio Jimeno – Präsident der Gewerkschaftz AMES – y Sergio Fidalgo – Direktor von elCatalán.es. Der Titel lautet: Keiner wird aus Madrid kommen, um die Verfolgung der spanischen Sprache zu lösen, wir müssen es selbst tun
Fidalgo versicherte, dass „Salvador Illa (Präsident Kataloniens, Sozialist) die Bildungspolitik der (separatisischen)Esquerra Republicana (ERC) unterstütze und die sprachliche Diskriminierung des Spanischen nicht nur im Klassenzimmer, sondern auch außerhalb des Klassenzimmers aufrechterhalte und damit dem Diktat des fanatischsten Teils der Unabhängigkeitsbewegung folge.“
Jimeno erinnert daran, wie gesagt wurde, dass Katalan die richtige und Verkehrssprache sei, „die wir verteidigen und fördern müssen“ und schlussfolgert, so werde Spanisch auf eine „Lernsprache“ reduziert.
Meinerseits sei erinnert, auch in Katalonien wie in Valencia hat die Mehrheit der Bevölkerung Spanisch und nicht Katalan oder Valenciano als Muttersprache.
Escalano führt aus, dass die sozialistische PSC„'eine nationalistische Partei ist, die der Agenda der Unabhängigkeitsbewegung folgt' und sagte, dass 'die PSOE und die PSC ihre Versprechen brechen werden, die sie der ERC in Bezug auf die Finanzierung gegeben haben'“
Viel Geld ist den separatistischen Parteien geboten wurden, damit sie Sánchez als Präsident Spaniens halten. Der Protest anderer spanischer Comunidades hat daran bisher nichts änder können.
Escalano fügte hinzu, dass „wir unglaubliche Dinge erleben werden, und keiner wird aus Madrid kommen, um unsere Probleme mit der Verfolgung des Spanischen zu lösen, wir werden es selbst tun müssen“
Dem ist nur hinzuzufügen, dass das nur funktioniert, wenn mit „wir“ die Bürger, die Wähler gemeint sind. Wählen reicht nicht, wir müssen wieder auf die Straße, wo heute am Nikolaustag1 die Organistaion „Hablamos Español“ ihre Aktionen fortsetzt. Dabei geht es insbesondere darum, Kinder- und Jugendbücher für die valencianischen Bibliotheken zu sammeln, die durch die Überschwemmungen betoffen sind.
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